Hergiswald-Uhr — 1710

Der Ein­sied­ler Johan­nes Wag­ner aus Süd­deutsch­land wur­de 1489 in Her­gis­wald sess­haft – am Weg von Kri­ens nach dem Eigen­tal. Eine natür­li­che Quel­le spen­de­te Was­ser. Wun­der­sa­me Kräf­te wur­den bald dem Ort und der Ein­sie­de­lei zuge­schrie­ben. Zu Beginn des 16. Jh. liess der Luzer­ner Rats­herr Jakob von Wyl für den Ein­sied­ler eine Behau­sung mit einem Altar errich­ten. Im 17. Jh. ent­stand in ver­schie­de­nen Bau­etap­pen eine Wall­fahrts­kir­che. Das Kir­chen­in­ne­re ent­hält u.a. eine Lore­to-Kapel­le und einen sog. Bil­der­him­mel mit 333 emble­ma­ti­schen Tafeln, die christ­li­che Tugen­den beschrei­ben. Cas­par Meg­lin­ger, ein bedeu­ten­der Ver­tre­ter der Spät­re­nais­sance-Male­rei in der Schweiz, schuf 1654 die­se mit Bil­dern aus­ge­mal­te Holz­tä­fer­de­cke im Innern der Kir­che; er ist auch der Maler der Toten­tan­zes auf der Spreu­er­brü­cke in Luzern.

Die Wall­fahrts­kir­che muss bereits früh eine Uhr beses­sen haben. 1699 wur­den die Kir­chen­glo­cken reno­viert, 1711 stell­te der Uhr­ma­cher Klin­gler, Ober­nau (Kri­ens), die Her­gis­wald-Uhr her. Klin­gler betrieb in Kri­ens eine Sen­sen­schmie­de, unweit der Nagel­schmie­de, am Kri­en­bach. Johann Peter von Moos betrieb sie und leg­te damit den Grund­stein für die Von-Moos­schen Eisen­wer­ke in Emmen im 19./20. Jh. Die Uhr befand sich im Kirch­turm über der Vie­rung der Wall­fahrts­kir­che. Die Uhr besteht aus Geh­werk und Stun­den­schlag­werk. Das Geh­werk wur­de 1858 wur­de auf die heu­ti­ge Stif­ten­hem­mung umge­baut. Das Schlag­werk blieb bis heu­te unverändert.